So, dann äußere ich mich auch mal zu meiner Einstellung zu passivem Analverkehr.
Zunächst einmal:
das ganz besondere Gefühl durch eine Reizung der Prostata habe ich schon mal erlebt und es war einfach überirdisch. Dies kam aber zustande, ohne dass da viel in mich eindringen musste. Offenbar genügte schon wenig auf genau richtige Weise...
Und ich bin völlig geschmolzen...
Vielleicht erlebe ich ja noch irgendwann eine Prostatamassage - ich bin nicht abgeneigt, aber auch nicht verzweifelt versessen danach (überhaupt ist Sex für mich einfach nicht das Wichtigste... uuh, und das im JoyClub
).
Was den passiven Analverkehr angeht:
eine Freundin probierte mal mit mir aus so einen dünnen Stab mit Kugeln in mich einzuführen. Das klappte technisch zwar, aber es hat mir Null gebracht.
Ganz im Gegenteil, ich war eigentlich die ganze Zeit durch dieses Ding da abgelenkt (nicht unbedingt positiv) und konnte mich auf nichts anderes mehr konzentrieren. Also musste es irgendwann raus, damit wir wieder vernünftig Sex haben können. Ein Anal-Plug, den ich mir selbst mal alleine reinsteckte, brachte mir ebenfalls keinen Gewinn (wobei er wenigstens auf Grund der viel geringeren Länge nicht so unangenehm ablenkend war).
U.a. deshalb bin ich bislang auch nicht davon überzeugt mir da mehr reinstecken zu lassen. Ein anderer Aspekt wäre da meine Rolle als 'Penetrator', in der ich viel zu sehr aufgehe, als dass ich passiven Analsex vermissen würde. Soviel also dazu - bislang verspürte ich keinerlei Appetit darauf. Auch bin ich eher-dominant bis dominant und empfinde, wie schon geschrieben, den Akt selbst penetriert zu werden als etwas devotes. Ich mag meine Rolle als 'naturgemäß gebender Mann' und überlasse der Partnerin im Übrigen deshalb auch die Führung beim Sex bewusst ggf. nur temporär (wenn sie möchte)...
...um sie mir etwas später voller Lust wieder an mich zu reißen
Und bevor hier gleich wieder die vorhersehbaren Bemerkungen alá "einen echten Schwanz kann nichts ersetzen!!!11" usw. kommen:
Ich bin Hetero. Vielleicht ändert sich das irgendwann. Ich habe kein Problem damit, wenn ich irgendwann bi oder gar schwul werden würde (falls solch eine drastische Neuorientierung überhaupt möglich ist).
Aber aktuell bin ich schlichtweg
hetero. Und das bedeutet (manchen scheint das leider nicht ganz klar zu sein), dass mir alleine die Vorstellung einen Mann beim Sex dabei zu haben schon nicht gefällt. Schon
MMF scheidet für mich deshalb aus. Dann auch noch von dem jenigen berührt oder gar penetriert (!) zu werden widert mich an. Dafür kann ich auch nichts, dafür habe ich mich nicht 'entschieden'.
Ich bin einfach
hetero.
Ich denke ich werde damit vielen, die hier möglicherweise bisher nur mitgelesen haben, auch aus der Seele sprechen.
So wie sich ein Schwuler nicht dafür
entscheidet Sex mit Männern toll zu finden, so suchen sich auch heterosexuelle Zeitgenossen nicht aus, was sie anmacht, was sie kalt lässt und was sie anwidert. Es geht hier nicht darum, dass sich jemand ziert, verklemmt oder egositisch ist. Es ist eine sexuelle Ausrichtung, die einem die Natur verpasst hat. Und manche bekommen irgendwann Appetit etwas anderes auszuprobieren (dann war die Heterosexualität bei ihnen irgendwann offenbar nicht mehr so dominierend) und andere nicht. Haben wir hier auch schon gelesen.
Hauptsache ist, dass alle glücklich sind und sich wohl fühlen. Wenn das der Fall ist, dann "verpasst" man auch nichts. Dies tut man erst, wenn man anfängt anderem mindestens neutral gegenüber zu stehen und es dann vielleicht nicht ausprobiert. Also: eine gute Nachricht!
Es gibt in den meisten Fällen nichts zu bereuen
Die jenigen, die 50 Jahre später bisexuell wurden, können aufatmen. Früher hätten sie das, was
jetzt so toll und neu ist, womöglich noch ganz anders empfunden.