Wenn ich das hier so lese, ist das wohl doch
ein extrem individuelles Thema.
Die "Betroffenen" eint der Wunsch nach der sexuellen Spielart Analsex, aber die Umsetzung, die Grenzen, die Vorlieben oder Abneigungen sind nun mal verschieden. Das finde ich auch absolut normal und so muss es auch sein, niemand möchte über einen Kamm mit den Vorlieben anderer geschoren werden.
So kenne ich viele Menschen, die den Geruch sowohl der Muschi aber eben auch des Afters mögen, sie werden dadurch erregt, ohne dass dies gleich in KV Spiele ausartet. Genauso kenne ich aber eben auch viele Menschen, die zwar auf Rimming stehen, aber sich von ihren Ängsten nicht frei machen können, dass es dort "stinkt" oder ein Wind abgehen könnte. Ich finde es immer schade, dass sich Menschen ihrer Lust quasi berauben, weil ihr Kopf ihnen im Wege steht. Der entspannte Umgang mit seinem eigenen Körper und dem Partner ist doch sowieso eigentlich notwendig, um guten und unbelasteten Sex zu haben.
Ich habe es mir schon lange abgewöhnt, mir darüber Gedanken zu machen. Denn ich bin so, wie ich bin und mein jeweiliger Partner eben auch. Und ja - das ändert sehr wohl auch etwas im gegenseitigen Umgang - man ist nicht verkrampft, man ist offen und wenn mal ein Malheur passiert, dann kann man darüber lachen. Ich bin jetzt nun sicherlich kein Anhänger des "fartings", aber auch mir ist es passiert, dass eine Frau mir beim Rimming schon ins Gesicht gepupst hat. Anstatt betretenes Schweigen, Scham oder sonstwas zu verursachen, haben wir herzhaft gelacht und weder die Stimmung ist verflogen noch die Lust ist uns vergangen.
Auch das Thema Haare ist natrlich individuell - aber auch hier habe ich mich von meinen Vorstellungen verabschiedet, die ich als junger Mann hatte.... eine Frau sollte eine bestimmte Oberweite haben, eine bestimmte Brustform haben, die Nippel sollten so und so aussehen, sie sollte die Maße haben, das Gewicht, die Haarfarbe, rasiert sein und was weiß ich...
Wenn ich das hätte haben wollen, wäre ich bis heute solo.... und dann hab ich mal in den Spiegel geschaut und überlegt, was meine Partnerin denn auf der anderen Seite bekommen würde....einen zwar netten aber stämmigen, am Körper sehr stark behaarten Mann, schütteres Haupthaar.... auch sicherlich nicht der Adonis, den sich eine Frau erträumen würde...
Das hat mich ganz schnell von den jugendlichen Träumen abgebracht - und habe gelernt, dass es wesentlich wichtiger ist, dass man sich in seinem eigenen Körper wohlfühlt - egal wie dick/dünn man ist, egal welche vermeintlichen körperlichen Schwächen man auch hat. Je entspannter man mit sich und seinem Körper umgeht, umso entspannter für den Partner, umso entspannter der Sex und umso mehr Erfüllung hab ich dabei. Daher sind solche Themen wie: Haare an der Muschi oder After für mich gar kein Thema mehr. Es ist mir wichtiger, dass die Partnerin genau das macht, was sie gerne wünscht - und wenn das bedeutet, dass da Haare bleiben, dann ist das so. Das macht meine Vorliebe für anale Spiele nicht geringer.
Und was ich in dem Zusammenhang auch festgestellt habe (geht Richtung Redraven): Je unaufgeregter, je entspannter ich mit mir und meinem Körper umgehe, je "normaler" man auch scheinbar ungewöhnlichere Spielarten auslebt, umso mehr stellt auch die Partnerin fest, dass es eben nicht "iiiiieeehhh" ist. Im Gegenteil wird erkannt, was Berührungen an lustvoller Reaktion bei mir auslösen - und das führt dazu, dass damit gerne gespielt wird.
@ Redraven: ich kann für mich nur sagen, dass ich überhaupt kein Problem damit habe, meine Wünsche zu äußern und auch zu zeigen. Der Gedanke, dass dies schwierig ist, rührt sicherlich auch daher, dass in den Köpfen vieler Männer noch rumgeistert, dass man als Mann für anale Spiele in die "Schwulenecke" gestellt wird. Daher verbieten sich viele Männer diesen Wunsch oder verkneifen es, ihn zu äußern, da sie eben Sorge haben, als schwul bezeichnet zu werden. Dabei ist der gesamte Bereich auch bei einem Mann erogene Zone und es ist absolut normal, dass ein Mann mit Finger, Zunge oder auch anderen einzuführenden Teilen erregt und befriedigt werden kann.
Daher kann ich hier an die Männer auch nur apellieren: Für ein besseres (gemeinsames) Sexleben: immer raus damit, offen, ehrlich, nicht überrumpelnd die eigenen Wünsche äußern. Mehr als ein "nein" kann dabei nicht raus kommen!